Sonntag, 12. Juli 2009

Streik!!!!

Ich weiß jetzt nicht genau in wie weit das Thema in Deutschland in den Medien ist aber hier in Südafrika ist es Thema Nr. 1 im Radio, TV, Zeitung.

Und zwar wird gestreikt!!!!

Gewerkschaften haben im ganzen Land aufgerufen, auf sämtlichen Baustellen für die WM die Arbeitsgeräte niederzulegen.

Man denkt vielleicht im ersten Augenblick daran, dass die Stadien dann nicht fertig werden usw. Wobei das größere Problem (jedenfalls für uns) die Sicherheitsfrage ist.

Aber keine Sorge uns fehlt nichts und wir waren auch in keiner gefährlichen Situation.

Wir sitzen nämlich seit Mittwoch um 11 Uhr zuhause (und keiner weiß wie lange noch).

Die Baustelle ist komplett abgeriegelt.

Bevor ich ein paar Worte über unsere Ausflüge jetzt an den freien Tagen verliere noch mal kurz zum Streik und zum Hintergrund.

Der Hintergrund ist ja eigentlich klar. Die Arbeiter wollen mehr Geld. (Wobei die Geldbeträge hier natürlich andere sind wie in Deutschland. Der Betrag der ein Arbeiter im Monat mehr bekommen sollte liegt in etwa in dem Bereich unseres Frühstücks heute Vormittag).

Das Gericht in Johannesburg hat einen Streik von 80 Leuten für Mittwoch für legal erklärt.

Das wäre ja an sich kein Großes Problem. Es sei denn, die 80 mobilisieren auf die Schnelle noch einige andere Mitarbeiter und bis man schaut sind aus 80 legalen Streikern 1.000 geworden.

Darum wurde am Vortag vom Projektleiter folgender Plan aufgestellt:

Wir verlassen um 11 die Baustelle und treffen uns um 1 wieder vor dem Eingang und schauen was sich tut. (Der Chef ist da schon sehr vorsichtig geworden. Es gab einen ähnlichen Streik vor einem Jahr. Da versammelten sich dann aber an die 2.000 Arbeiter im Stadion und zogen mit Werkzeugen (und wahrscheinlich anderen Utensilien) durch die Office-Container. Damals haben sich unsere Mitarbeiter im Boardroom eingeschlossen.)

Der Plan wurde dann auch wie besprochen ausgeführt. Nur ein bissen schneller als ursprünglich gedacht.

Der Projektleiter war im Stadion und hat die ganz Sache aus einer gut überblickbaren Stelle (dem Stadiondach) beobachtet. Als er dann um kurz vor 11 ins Office zurückkam und ziemliche Panik verbreitete wurden wir schnell mit unseren sieben Sachen packen und es ging mit dem „Fluchtauto“ noch draußen wo schon Polizei (ziemlich aufmunitioniert) bereit stand.

Naja und mehr passierte dann eigentlich auch nicht, denn die Baustelle wurde vom Generalunternehmer daraufhin komplett geschlossen (sämtliche Eingänge mit Holz zugenagelt).

Am nächsten Tag gab es dann anscheinend noch Aufregung derjenigen Arbeiter, die um 7 vor verschlossener Baustelle standen und eigentlich arbeiten wollten.

Wie gesagt, das Ganze ist hier jetzt natürlich Gesprächsthema Nr.1 in Kapstadt. (betrifft ja auch Johannesburg und Durban) und natürlich auch ein nicht zu unterschätzendes Thema speziell wegen der Sicherheit aber keine Sorge, alles halb so wild.

Wir genießen die freien Tage (ausschlafen, frühstücken, Ausflug, fuart geh….) und bekommen somit auch nicht mit.

Wir haben uns gestern auch kurz über einen größeren Ausflug unterhalten. (nach Port Elisabeth mit dem Auto fahren) oder nach Durban oder Windhuk fliegen.

Sind sogar heute um 8 Uhr aufgestanden, weil wir um halb 9 aufbrechen wollten Richtung PE. Aber im selben Augenblick kam eine sms vom main contractor das sich angeblich Gewerkschaft und Firma geeinigt haben soll und der Streik bald vorbei sein wird. (was sich aber jetzt im Nachhinein anders herausstellte).

Darauf hin brachen wir unsere Reise schon vor Beginn wieder ab.

Schade – aber es wurde trotzdem was unternommen. Kino (Ice-Age 3) und die Westküste entlang fahren bis zum West-Coast National Park. Die Landschaft in diesem Park war sehr sehr beeindruckend. Leider gab es nur wenige Tiere zu sehen. (liegt aber vielleicht auch daran das wir einfach nur mit 100 km/h die Straßen entlang gefahren sind ohne wirklich auf die Lauer zu gehen).

Die Tage heißt es dann auf Standby bleiben und warten was passiert.

Falls sich was Spektakuläres ereignet erfahrt ihr es natürlich hier sofort aus erster Hand von eurem Südafrika-Korrespondenten (wobei ich halt leider ohne Baustelle auch keiner Internet habe und die Air-time nähert sich auch schön langsam dem Ende zu).

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