Sonntag, 5. April 2009

Das Bauvorhaben

Im Zuge der Fußball-Weltmeisterschaft wird das 50 Jahre alte Green-Point-Stadion in Kapstadt abgerissen und an dessen Stelle eine vollkommen neue, 68 000 Zuschauer fassende Multifunktionsarena errichtet.
Die Firma Pfeifer Seil- und Hebetechnik übernimmt im Joint Venture mit Birdair den Bau des Stadiondaches.


Das bisherige Stadion:


Das 50 Jahre alte Green- Point-Stadion in Kapstadt war eine Leichtathletikarena und Heimatstadion des Santos Football Club.

Es bot Platz für 18 000 Zuschauer und war im Stadtteil Green Point an der Victoria and Alfred Waterfront gelegen.
Somit war es problemlos vom Stadtzentrum aus zu erreichen und bot durch seine Einbettung zwischen dem
Tafelbergmassiv und dem Atlantischen Ozean einen wunderschönen Anblick.

Aufgrund massiver Proteste verschob sich der Abriss um etliche Monate bis zum April 2007.
Zum einen befürchteten die umliegenden Anwohner, dass sich das neue, viel größere Stadion nicht in das Gesamtbild integrieren ließe. Zum anderen kämpfte der Western Province Athletics Sportverein auf juristischem Wege, da die Stadtverwaltung den geplanten Abriss nicht mit dem Verein koordiniert hatte.




Das neue Green-Point Stadion:


200 Meter vom alten Green-Point- Stadion entfernt entsteht unter
d
em Arbeitstitel "African Renaissance Stadium" das zweit größte WM-Stadion in Südafrika.

Aufgrund oben genannter Probleme sowie aufgrund politischer Differenzen bezüglich der Finanzierung des neuen Green-Point-Stadions zw. Kapstadts Bürgermeisterin (Helen Zille) und dem Premier der Western Cape Provinz (Ebrahim Rasool) verschob sich der Baubeginn auf den 20.03.2007.

Zur Verwirklichung des schätzungsweise 280 Mio. Euro teuren Neubaus fehlten der Stadt im Genehmigungsverfahren 180 Mio. Rand (= 14 Mio. Euro). Stimmen wurden sogar laut, Kapstadt als Austragungsort für die Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika zu streichen. Planungsänderungen (das Stadion wird abweichend von den ursprünglichen Plänen vier Meter im Radius und zwei Meter an Höhe verlieren) sowie etliche Investitoren schafften hierbei Abhilfe.
Während der WM werden in Kapstadt fünf Gruppen-, ein Achtelfinal-, ein Viertelfinal- sowie ein Halbfinalspiel statt finden.


Die äußere Hülle des Green-Point-Stadions besteht aus einem konkaven Glasfasergewebe, welches durch das reflektierende Tageslicht unterschiedlichste Lichteinwirkungen erzeugt: bläulich an einem Sommertag, rot bei Sonnenuntergang, gräulich an einem Wintertag (...)

Die raffinierte Dachkonstruktion besitzt eine doppelt-parabolische Form und ist eine Kombination aus Hängedach mit radialen Bindersystemen.

Die Außenhaut ist mit Verbundsicherheitsglas eingedeckt während die Innenhaut aus einer transparenten Membran besteht. Der Zwischenraum bietet Platz für technische Elemente (Beleuchtungs- und Beschallungsanlagen) und dient gleichzeitig als schallabsorbierendes Volumen.


Der ca. 90 ha große angrenzende Park ist bis dato ein Golfkurs.



Fakten:
Art: Multifunktionsarena
Baubeginn: 03.2007
Bauende: 10.2009
Kosten: ca. 280 Mio. Euro
Sitzplätze: zur WM: 68 000 (davon 1 800 Business- und 1 500 VIP-Plätze)
nach der WM: 55 000 (oberste Sitzreihen werden zurückgebaut)
Lage: zwischen Tafelberg und Atlantischem Ozean, ca. 10 müNN
Höhe: 45 Meter (Spielfeld unterhalb des Geländeniveus)
Entwurf: gmp (von Gerkan, Marg und Partner) in Arbeitsgemeinschaft mit
Louis Karol und Point architects and Urban Designers
Tragwerksplanung: Schlaich Bergermann und Partner
Baufirma: Murray & Roberts/WBHO
Betreiber: voraussichtlich Sail Group und Stade de France

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